Katzengeschichten
Die Abenteuer von Tiger und Oskar

Tiger, die Tapfere - auch "Butterbrotdiebin" genannt Oskar, der Freche - auch
unser "Kleiner Mann" genannt
 

Tiger und Oskar erleben bei den Menschen ganz normale Abenteuer, die ihre menschlichen Katzeneltern jedoch ganz schön in Atem halten...

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Tiger und das knurrende Sofa

Max sollte wieder einmal über das Wochenende bei uns bleiben. Bevor Tiger zu uns kam, war Max schon einige Male bei uns gewesen. Er war ein sehr großer, schwarzer, 2 Jahre alter Hund.
Tiger war eine sehr vorsichtige Katze, aber auch sehr neugierig. Alles wurde erst einmal von weitem betrachtet, dann näherte sie sich langsam an, beschnupperte alles und beschloss dann, ob das jeweilige Ding oder Lebewesen ungefährlich, interessant oder einfach nur akzeptabel war. Bei fremden Menschen war vermutlich das Kriterium, ob diejenigen etwas zum Fressen hatten. Mit Hunden hatten wir keinerlei Erfahrung. Tiger auch nicht. Wir waren jedoch davon überzeugt, dass Tiger und Max sich nach einiger Zeit zumindestens respektieren würden.

Tiger Max

Max freute sich sehr, uns zu sehen und rannte wie selbstverständlich in das Wohnzimmer am Sofa vorbei zu der Stelle, an der seine Näpfe immer gestanden hatten. Plötzlich blieb er abrupt stehen. Auf "seinem" Sofa lag ein graugetigertes Kissen mit vier Beinen, einem Schwanz und weit aufgerissenen Augen. Tiger und Max starrten sich sekundenlang völlig verblüfft an. Dann wurde Tigerchens Schwanz dick, es folgten die Körperhaare und das kleine "Sofakissen" hatte plötzlich eine beachtliche Größe.

Max wedelte mit dem Schwanz, um "Guten Tag" zu sagen und ging auf Tiger zu. Unser riesiger Zwerg fauchte, sprang wie ein Gummiball in die Luft, machte dort kehrt und landete auf der Rückenlehne des Sofas. Von dort aus ging es blitzartig hinter das Sofa, ihrem bevorzugten Versteck bei vermeintlicher Gefahr.

Max war irritiert. Er steckte seinen großen Kopf in den Spalt zwischen Sofa und Wand. Die über dem Sofa liegende Decke kitzelte seine Nase und er stupste dagegen. Und dann fing das Sofa an, zu knurren. Und zwar in einer Lautstärke, die selbst Max beeindruckte. Er wich zurück, gab aber nicht auf. Er versuchte es von der anderen Seite. Das Knurren wurde noch lauter. Wir Menschen standen derweil sprachlos da, mit offenen Mündern. Wir beschlossen, so zu tun, als wäre nichts Besonderes. Das hatten wir irgendwo gelesen, dort hatte allerdings nichts von einem knurrenden Sofa gestanden. Wir setzten uns völlig "entspannt" an den Tisch und redeten Blödsinn.

Max hatte nach einer Weile genug von dem seltsamen Spiel oder was auch immer das war. Er inspizierte die Näpfe. Ich hatte vergessen, Tigers Näpfe zur Seite zu stellen und da Tiger es gewohnt war alleine daraus zu fressen, blieb auch immer etwas Futter drin. Dieses Mal war recht viel drin. Ich hatte Tiger noch fressen lassen wollen, damit sie zufrieden und friedlich den Hundebesuch angehen konnte. Aber Tiger fraß nicht zu ungewohnten Zeiten. Den vollen Katzennapf hatte Max mit einem Haps weggeschluckt. Gottseidank hatte er den kleinen Napf nicht mit geschluckt. Die menschliche Schimpfkanonade ließ er über sich ergehen, legte sich neben uns an den Tisch. Das Sofa behielt er im Auge. Vermutlich fragte er sich, ob man auf einem knurrenden Sofa auch schlafen könne.

Noch lange, nachdem Max und sein Frauchen nach Hause gegangen waren, knurrte das Sofa weiter. Bis Tigers Hunger übermächtig wurde . . . Und dann konnte sie auch wieder spielen.


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